Mein Mann wollte gerne einmal wieder die Insel Mainau besuchen. Deshalb verbrachten wir kürzlich einen Kurzurlaub in Meersburg am Bodensee.
Bereits zweimal waren wir vorher auf der Insel Mainau. Beide Besuche waren im Frühling und sind schon sehr lange her. Ich erinnere mich an ein Meer aus Tulpen und Narzissen. Diesmal sollte der Ausflug im August stattfinden.
Meersburg
In Meersburg hatten wir uns ein Hotelzimmer für zwei Nächte gebucht. Da die Tage bereits feststanden und wir erst Mitte Juni buchten, war es gar nicht so einfach ein Zimmer zu bekommen. Man sollte wirklich langfristig planen, wenn man in Meersburg wohnen möchte. Unser Hotel war alt und die angegebenen 3 Sterne hatte es wahrlich nicht verdient, aber es lag sehr zentral, direkt am Hafen. Wir reisten mit dem Auto an. Zum Entladen des Gepäcks durften wir durch die Fußgängerzone fahren und kurz beim Hotel halten. Wir bekamen einen Ausweis (gegen € 20,00 Kaution) und durften unser Auto anschließend vor der Stadt auf einem großen Parkplatz im Privatbereich abstellen.
Meersburg — die Unterstadt
Meersburg gliedert sich in die „Unterstadt“ und die „Oberstadt“. Die Unterstadt liegt direkt am Bodensee. Eine wunderschöne Promenade mit alten Plantanen lädt zum Flanieren ein. Hier reihen sich verschiedene Lokale zum Verweilen aneinander. Zwischen den Plantanen stehen viele Bänke für alle, die gerade nichts konsumieren möchten. Hier kann man den Blick über den Bodensee mit den vielen verschiedenen Schiffen schweifen lassen, das in der Sonne glitzernde Wasser betrachten und die Möwen beobachten. Morgens erscheint der See noch ein wenig dunstig, während man abends den fulminanten Sonnenuntergang bewundern kann. Die Fußgängerzone verläuft parallel zu Uferpromenade. Unzählige kleine Lokale und einige kleine Geschäfte locken die Besucher – hier pulsiert das Leben.
Meersburg — Oberstadt
Wer es ein wenig ruhiger angehen will, besucht die Oberstadt von Meersburg. Man erreicht sie von der Unterstadt aus leicht, wenn man gut zu Fuß ist. Gegenüber vom Hafen führt ein Weg über 166 Stufen, entlang eines kleinen Weinberges steil bergauf. Oben kommt man direkt an einem sehr schönen Lokal vorbei, das einen beeindruckenden Ausblick auf den See bietet. Gerne hätten wir hier zu Abend gegessen. Allerdings bekommt man hier keinen Tisch für sich allein. Es gab auch einige kleine Tische für zwei Personen. So einen hätten wir gerne für den nächsten Abend reserviert. Aber wir wurden informiert, dass nur Plätze, nicht bestimmte Tische reserviert würden. Da verzichteten wir lieber. Meersburg bietet eine sehr große Vielzahl an schönen Lokalen.
Es gibt noch mindestens zwei weitere Wege, die von der Unter- in die Oberstadt führen. Viele romantische kleine Gassen mit üppigem Blumenschmuck, kleine Läden und unzählige Lokale laden zum Bummeln und Verweilen ein. Ebenso wie in der Unterstadt sind die meisten Häuser klein, mit Fachwerk und mit Fensterläden. Wer möchte, kann hier oben die Burg, das Schloss, ein riesiges Wasserrad, zahlreiche Museen und vieles mehr besichtigen.
Das Wetter während unseres Aufenthaltes war grandios. Abends hatte man das Gefühl, in Italien zu sein (einzig die Ladenöffnungszeiten erinnerten an Deutschland – die meisten kleinen Läden schlossen um 18 Uhr). Es war sehr warm, ein laues Lüftchen wehte und die Menschen genossen die milden Abende und Nächte, indem sie draußen aßen, etwas tranken, sich ein Eis schmecken ließen oder einfach nur spazieren gingen.
Frühstück am Bodenseeufer
Am nächsten Tag durften wir unser Frühstück im Freien, an der Uferpromenade mit Blick über den Bodensee genießen. Unser Hotel hatte zwar auch einen (sehr kleinen) Frühstücksraum, aber im Internet hatte ich bereits gelesen, dass auch ein Frühstück in einem anderen, dazugehörigen Lokal möglich ist. Das Frühstück versöhnte mich ein wenig mit unserem Hotel (das so gar nicht einem 3 Sterne Standard entsprach).
Blumeninsel Mainau
Um 10.25 Uhr fuhren wir mit dem Schiff zur Insel Mainau. Ein Kombiticket zum Preis von € 32 pro Person beinhaltet aktuell die Schifffahrt von Meersburg zur Insel Mainau und zurück, sowie den Eintritt für die Insel. Wir hatten bewusst einen Wochentag gewählt, da am Wochenende bestimmt mit weit mehr Besuchern zu rechnen ist. Die Insel Mainau ist 1,1 km lang und 610 m breit.
Gleich nach dem Eingang erwarteten uns rechts und links Lokale und Souvenirläden. Nachdem wir diese hinter uns gelassen hatten, tauchten wir ein, in die Vegetation der Insel. Große, alte Bäume mit mächtigen Kronen spendeten uns willkommenen Schatten an diesem heißen Tag. Zunächst gingen wir am Ufer entlang zwischen alten, riesigen Bäumen, die trotzdem den Blick auf das tiefblaue Wasser des Bodensees freigaben. Die Sonne ließ den See glitzern und funkeln, am blauen Himmel zogen gemächlich einige wenige weiße Wolken. Überall standen Bänke, die zum Ausruhen einluden.
Wir verließen den Uferweg und gingen ein Stückchen weiter in die Insel hinein. Üppige Blumenbeete in immer wieder neuen Farbkombinationen warteten hier auf uns. Wandelröschen Stämmchen in den Farben Weiß, Rosa, Gelb und Orange, immer wieder kombiniert mit Stauden und einjährigen Blumen. Oft Ton in Ton, immer harmonisch abgestimmt erfreuten unsere Augen. Es war alles sehr sauber und gepflegt, nirgends lag Papier, Plastik oder irgendwelcher Abfall. Ausreichend Mülleimer forderten außerdem zur Mülltrennung auf.
Insel Mainau — Familien herzlich willkommen
Es gab einen Bauernhof mit Garten und vielen Tieren. Wir sahen Esel, Ponys, Schafe, Hühner und Kaninchen. Außerdem gab es für Kinder eine Schatzsuche, einen Spielplatz, eine Murmelbahn und vieles mehr. Es ist also nicht verwunderlich, dass auf der Insel Mainau viele Familien mit Kindern anzutreffen sind. An die Blumenfiguren konnte ich mich von unseren letzten Besuchen auf der Insel noch gut erinnern. Drei Enten und ein Pfau liebevoll bepflanzt setzen Akzente. Auch das Blumenbeet in Form des Bodensees und die Italienische Blumen-Wassertreppe weckte Erinnerungen. Hier ein Brunnen, da und dort eine Skulptur und immer wieder Bänke zum Ausruhen und Genießen.
Das Schmetterlingshaus auf der Insel Mainau
Vorbei an Apfelbäumen kamen wir zum Schmetterlingshaus. Die großen Falter, mit ihren vielen verschiedenen Farben und Zeichnungen gefielen uns und den anderen Besuchern sehr, besonders die Kinder waren fasziniert. Man wusste gar nicht, wohin man zuerst schauen sollte. Die Schmetterlinge flatterten ständig umher, bevor sie sich an einer der zahlreichen Futterstellen niederließen. Hier klappten sie leider ihre Flügel zusammen und schauten sofort komplett anders aus. Wo vorher große blaue Flügel waren, sahen wir nun eine Musterung in verschiedenen Brauntönen und große Augen. Landeten die Schmetterlinge auf einem Blatt oder einer der auffallenden Blüten, hatte man meist die Möglichkeit, die wunderbaren Farben zu bewundern. Auch kleine Vögel und Schildkröten halten sich im Schmetterlingshaus auf. Leider benötigen die Bewohner ein recht feucht-warmes Klima (25–30 Grad, Luftfeuchtigkeit 90%), so dass es uns bald wieder nach draußen zog.
Wuderschöne alte Bäume
Immer wieder stießen wir auf überraschende Ausblicke, Blumenbeete, Türme und vieles mehr. Weiter ging es an Weintraubenstöcken vorbei bis zum Schwedenturm. Dann spazierten wir durch eine der vielen Alleen. Riesenmammutbäume und Riesenlebensbäume, teilweise 150 Jahre alt, säumen die Wege. Es war herrlich kühl und schattig.
Der Italienische Rosengarten auf der Insel Mainau
Schließlich erreichten wir den Italienischen Rosengarten. Im August ist hier der Blütenflor nicht so prachtvoll, aber trotzdem konnten wir Blüten bewundern. Eine Vielzahl von Rosen wunderschön angeordnet lassen erahnen, was die Besucher hier zur Hochzeit der Rosenblüte erwartet. Rosen in vielen Farben, Hochstamm‑, Bodendecker‑, Strauch- und Kletterrosen, alles gibt es hier. In der Mitte ein kleiner Brunnen. Viele Wege durchziehen den Rosengarten, der an den Seiten von Laubengängen und Skulpturen gesäumt wird.
Das Palmenhaus
Vor uns eine wunderschöne alte Steintreppe mit großer Balustrade. Wir gingen hinauf und hatten einen fantastischen Blick auf den Rosengarten. Das Palmenhaus mit großen Palmen und Zitrusfrüchten befindet sich hier oben. Außerdem beherbergt das Palmenhaus ein kleines, sehr schönes Lokal. Hier drinnen ist es angenehm kühl – leider waren die kleinen Tische alle besetzt.
Barockschloss mit Schlosskirche
Dann gingen wir weiter, bewunderten die Fassade des im 18. Jahrhundert erbauten Barockschlosses. Gleich nebenan die Schlosskirche St. Marien (hier kann man sich auch trauen lassen – entsprechende Arrangements werden angeboten). Wunderschöne Deckengemälde zeigen das Leben von Maria. Unmittelbar neben der Kirche entdeckten wir einen 1872 gepflanzten, imposanten Ginkgo Baum.
Wir verlassen die Insel
Gemächlich schlenderten wir zurück zur Schiffsanlegestelle. Es war ein rundum gelungener Ausflug. Die Blumen und Bäume haben uns sehr gefallen. Unser Schiff verspätete sich etwas. Als wir es endlich bestiegen hatten, brachte es uns in zwanzig Minuten zurück nach Meersburg.
Abends bummelten wir noch in der Oberstadt von Meersburg. Den Tag ließen wir schließlich auf der Terrasse eines italienischen Lokales mit Blick auf den Bodensee bei einem guten Essen und Rotwein ausklingen.
Abschied und Freude auf zu Hause
An nächsten Tag genossen wir noch einmal ein ausgiebiges Frühstück an der Uferpromenade. Danach gingen wir zurück ins Hotel um zu packen. Anschließend holten wir unser Auto, bezahlten das Zimmer, gaben den Parkschein zurück, luden unser Gepäck ein und machten uns auf den Weg nach Hause. Es war ein schöner Kurzurlaub und wir bekamen viele neue Eindrücke. Meersburg und die Insel Mainau sind immer wieder eine Reise wert. Wer weiß, ob wir nicht eines Tages wieder kommen!? Jetzt freuen wir uns auf unser Zuhause und hoffen, dass unser Garten die Hitze gut überstanden hat.
Die Insel Mainau ist immer wieder eine Reise wert. Es gibt lauschige Lokale und ausreichend Toiletten. Viele Bänke laden dazu ein, selbst mitgebrachtes Essen zu verzehren. Auch für Familien gibt es reichlich Abwechslung, so dass es Kindern bestimmt nicht langweilig wird. Allerdings ist der Ausflug kein Schnäppchen (eine Familie mit Kindern bis einschl. 15 Jahren müsste z. B. ab Meersburg für Hin- und Rückfahrt und Eintritt Stand Aug. 2018 € 71,– bezahlen – der Eintritt für Kinder bis 12 Jahren ist frei). Die großen, alten Bäume und die vielen Blumenbeete erfreuen jung und alt.
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