Gehst du gerne im Winterwald spazieren? Im Winter herrscht im Wald eine besondere Stimmung. Der Schnee glitzert in der Sonne und es ist strahlend hell. Der Himmel über mir leuchtet tiefblau. Bei jedem meiner Schritte knirscht der Schnee.
Es ist ein wunderbar sonniger, kalter Wintertag. Wer mit offenen Augen durch den Wald geht, entdeckt immer wieder Tierspuren. Die Nadelbäume sind mit Schnee bedeckt, es schaut aus, als wären sie mit Zuckerguss überzogen.
Jeder Baum ist ein Kunstwerk der Natur
Die Laubbäume sind kahl, aber ihre Äste und Zweige haben trotzdem etwas Majestätisches. Hier dürfen die Bäume unbeschnitten wachsen, höchstens behindert durch andere Bäume. Sie sind frei und ungebändigt. Jedoch gilt auch hier oft: Die kräftigen, großen Bäume setzen sich durch und werden immer größer. Die kleinen Pflänzchen, die in ihrem Schatten oft zu hunderten keimen, verkümmern. Ihnen fehlt es an Licht und Wasser. Die Sonne leuchtet durch das Geäst und macht den Wald hell.
Schnee im Winterwald schenkt uns Stille und entschleunigt
Der Schnee bedeckt den Waldboden vollständig, alles ist weiß. Das Herbstlaub, das Moos, die Erde, alles ist unter der Schneedecke versteckt. Es ist ruhig und ungewöhnlich still. Der Schnee dämpft alle Geräusche. Außer dem Knirschen des Schnees unter meinen Schuhen ist nichts zu hören. Es ist klirrend kalt, aber gut eingepackt mit Stiefeln, Schal, Mütze und Handschuhen macht mir die kalte Luft nichts aus.
Das Profil meiner Schuhe ist im Schnee deutlich sichtbar. Vor mir war schon jemand unterwegs. Ich sehe zwei verschieden große Schuhabdrücke und die Spuren eines Hundes.
Plötzlich kreuzen zwei Rehe meinen Weg. Sie sind ca. 30 Meter entfernt. Zwischen den Bäumen bleiben sie kurz stehen und schauen in meine Richtung. Auch ich halte inne, da ich sie nicht stören möchte — sie sind wunderschön. Die beiden Rehe verschmelzen fast mit der Umgebung. Hätte ich sie nicht vorher schon bemerkt, könnte ich sie jetzt nicht erkennen. Dann laufen sie weiter und ich bin wieder allein. Immer wieder schaue ich hinauf in den blauen Himmel. Die letzten Tage waren meist trübe und düster. Ich kann mich gar nicht satt sehen.
Langsam wird mir doch ein wenig kalt und ich mache mich auf den Heimweg. Ich weiß: Dort erwartet mich eine warme Wohnung, mein Mann, unsere Katze Paula und eine Tasse mit heißem Tee. Ich freue mich schon darauf!
Gehe unbedingt einmal bei Sonnenschein im verschneiten Winterwald spazieren! Du wirst überrascht sein, dass es viel ruhiger ist als zu anderen Jahreszeiten.
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